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Einleitung Introduction
§. 8.    Nach allen diesem verliert der Clavier-Spieler diesen besondern Vortheil, welchen kein anderer Musikus hat, mit Leichtigkeit im Tacte feste zu werden, und dessen kleinste Theilgen auf das genaueste zu bestimmen, indem in eigentlichen Clavier-Sachen so viele Rückungen, kleine Pausen und kurze Nachschläge vorkommen, als in keinen andern Compositionen. §8.    Consequently the keyboard player loses a special advantage that no other musician has, that is, to easily keep time and to determine the smallest divisions of the beat because there are more syncopations, brief rests, and short terminations [of embellishments] in actual keyboard pieces than in any other compositions.
Auf unserm Instrumente fallen diese sonst schwere Tact-Theilgen zu erlernen besonders leichte, weil eine Hand der andern zu Hülfe kommt; folglich entsteht hieraus unvermerkt eine Festigkeit im Tacte. These otherwise difficult small metrical sub-divisions are especially easy to learn on our instrument because one hand supports the other; hence a steadiness of playing in time results naturally.
Ich weiß aus der Erfahrung, daß die geschwinde rückenden Noten, und überhaupt die kleinen Pausen den tactffestesten und geschicktesten Instrumentisten viel zu thun machen; sie kommen gemeiniglich zu spät, ohngeacht sie durch eine oder mehrere vorschlagende Stimmen dasselbe Hülfsmittel haben, welches der Clavierist mit seinen Händen hat; diesem letztern hingegen, wenn er auch beym Clavier die linke Hand wegläßt, oder er begleitet mit einem andern Instrumente, sind dieses gar leichte Dinge, und er wird, wenn er im Tempo sicher ist, allezeit auf dem Punkt eintreffen. I know from experience that the steadiest and most skilled instrumentalists often struggle with quick syncopations and, above all, with brief rests. Usually they come in too late, even though one or more other parts that enter earlier provide the same assistance that a keyboard player has in his hands; for the latter however, these are easy tasks, even if he omits the left hand or accompanies another instrument, and if he can firmly keep the tempo, he will always play in time.
Quantz lehrt so gar in seiner Anweisung zur Flöte das oben erwehnte zu spät kommen S. 113, zum Zeichen, daß das rechte Eintreffen in diesem Falle fast unmöglich ist, und wählt also aus zweyen Uebeln das kleinste. In his essay on playing the flute, p. 113, Quantz even suggests coming in too late, as mentioned above, demonstrating that entering in time, in this case [of brief rests on the beat], is nearly impossible, and thus chooses the lesser of two evils.




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