§. 4. Jeder Lehr-Meister beynahe, dringt seinen Schülern seine eigene Arbeiten auf, indem es heut zu Tage eine Schande zu seyn scheint, nichts selber setzen zu können. Dahero werden den Lehrlingen, andere gute Clavier-Sachen, woraus sie was lernen könnten, unter dem Vorwande, als ob sie zu alt oder zu schwer wären, vorenthalten.
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§4. Almost every teacher imposes his own compositions on his students, as it appears to be a disgrace nowadays to be unable to compose. Hence other good and instructive keyboard pieces are withheld from them on the pretext of being too old or too difficult.
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Besonders ist man durch ein übles Vorurtheil wider die französischen Clavier-Sachen eingenommen, welche doch allezeit eine gute Schule für Clavier-Spieler gewesen sind, indem diese Nation durch eine zusammenhängende und propre Spiel-Art sich besonders vor andern unterschieden hat. Alle nöthige Manieren sind ausdrücklich dabey gesetzt, die linke Hand ist nicht geschont und an Bindungen fehlet es nicht. Diese aber tragen zur Erlernung des wohl zusammenhängenden Vortrages das Hauptsächlichste bey.
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Some are particularly biased by a nasty prejudice against French keyboard pieces, which have always been good training for keyboard players, as this nation in particular has distinguished itself from others by a coherent and neat manner of performance. All the necessary ornaments are indicated, the left hand is not spared, and there is no lack of held notes. These, however, contribute the most to a cohesive performance.
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Der Lehr-Meister kann oft selbst nicht mehr als sein Machwerk spielen; seine verwöhnte und ungeschickte Maschine theilt seinen Gedanken das Steife mit; er kann nichts anders setzen, als was er bezwingen kann; mancher wird für einen guten Clavier-Spieler gehalten, ohngeacht er kaum weiß, wie die Bindungen gespielt werden müssen; folglich sehen wir daher eine große Menge elender Arbeiten für das Clavier und verdorbener Schüler entstehen.
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Often the teacher cannot play anything else but his own shoddy work; his spoiled and clumsy apparatus renders his ideas stiff; he cannot compose what he cannot manage to play. Some are considered good keyboard players, even though they hardly know how to play legato; hence we find a great deal of miserable keyboard pieces and ruined students.
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