§. 2. Die Italiäner brauchen beyde Arten entweder gar nicht, oder glauben vielleicht, daß man auf unserm Instrumente bey der Begleitung nichts als Ziffern spielen könne, und halten es folglich zu ungeschickt zum Accompagnement der schönsten und affektuösesten Stellen, bey welchen sehr oft die einstimmige Begleitung vorkommt. Das Geklimper ihrer Clavieristen wollen sie alsdenn nicht dabey haben, um so viel weniger, da sie von ihnen wissen, daß sie beynahe keinen Accord, ohne ihn zu brechen, anschlagen können. Man findet also bey ihren Sachen, in delikaten Fällen, gemeiniglich zur Warnung die Wörter, senza Cembalo über die Grundnoten gesetzet. Ganze Arien sind auf diese Art bezeichnet, und es kommt selbst den Sängern dieses Landes lächerlich vor, wenn man ihnen diese Vorschrift in ihren Musikalien zeiget.
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§2. Of these two kinds of accompaniment, the Italians either refrain from using them, or perhaps believe that keyboard accompaniment can play nothing but figures, and thus consider it too awkward for the accompaniment of the most beautiful and affettuoso passages, by which one-voice accompaniment very often occurs. Thus in such passages they do not want to hear keyboardist’s tinkling, especially since they know that their keyboardists hardly ever play a chord without arpeggiating it. That is why one often finds in their pieces, especially in delicate passages, the words senza cembalo as a warning over the bass notes. Entire arias are indicated in this way, and even Italian singers find it laughable, when one shows them this indication in their music.
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