§. 92. Wenn in denen Ton-Arten mit vielen halben Tönen Passagien vorkommen, welche nicht von der Weite seyn, daß nach untersetztem Daumen, der gewöhnliche Finger, wegen der sonst ordentlich darauf folgenden Töne, muß gesetzt werden, so nimmt man nach dem Daumen den Finger, welcher vor dem Daumen da war.
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§92. If passages in tonalities that require many raised keys do not extend far beyond a thumb crossing, one uses the same finger after the thumb that was used before it, but not the one usually required thereafter to proceed further.
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Die Ursache hiervon ist diese, weil man hierdurch die Hand in einer Lage behält, anstatt daß es unbequem fallen würde, wegen eines geschwinde vorbey gehenden Tones die ganze Hand zu rücken.
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The reason for this is to maintain the hand in a constant position, instead of shifting the entire hand only for a quickly transient note after the thumb.
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Diese Regel gilt nur so lange, als bloß ein Ton nach Einsetzung des Daumens darauf folgt; folgen aber zwey, so braucht man die Finger in ihrer gehörigen Ordnung.
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This rule applies only if there is just one note after the thumb crossing. If there are two, use the fingers in regular order.
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Von beyderley Art finden wir Exempel unter Fig. LXIII. [Ex. I:64] Einige brauchen diese Art von Applicatur bey Passagien, wo noch zwey Töne nach dem Daumen folgen, welche ganz oben über die beyden letzten Exempel stehet; sie ist nicht eben unrecht, ich glaube aber, daß man das verbunden ist zu thun, was man in wenigen Veränderungen ohne Unbequemlichkeit verrichten kann.
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We find examples of both kinds in Ex. I:64. Some players use the upper fingering that is written above the last two examples, where there are two notes after the thumb. While this is not exactly incorrect, I believe that one ought to do what can be achieved with the least modification and discomfort.
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Ex. I:64 [Tab. III, Fig. LXIII] |